Unsere Vokal- und Instrumentalensembles sind der Vielfalt und der Qualität gleichermassen verpflichtet. Durch hohe Qualität und Präsenz zeichnen sich die choralen Darbietungen aus. Professionelle Chorleiter, Organisten und Organistinnen in Festanstellung bilden zusammen mit ambitionierten Laienstimmen das musikalische Herzstück. Dazu gesellen sich das namhafte Vokalensemble an Liebfrauen, das aus professionellen Sänger:innen besteht und das hochkarätige Instrumentalensemble an Liebfrauen mit ebenfalls ausgezeichneten Profimusiker:innen.

Das Instrumentalensemble an Liebfrauen ist bekannt dafür, dass es sich der historisch informierten Aufführungspraxis verpflichtet und je nach stilistischen Anforderungen ihr Instrumentarium entsprechen anpasst. Das heisst zum Beispiel, dass für ein Werk aus der Barockzeit Trompeten ohne Ventile verwendet werden oder die Streichinstrumente mit Darm- statt mit Metallsaiten spielen. Ziel ist es immer, die Werke so zu intonieren, wie sie in ihrer Entstehungszeit geklungen haben könnten. Insbesondere legt das Ensemble grossen Wert auf die liturgische Einbettung der Musik entsprechend der historisch informierten Aufführungspraxis. Aber auch neue Musik kommt nicht zu kurz: In den letzten zehn Jahren fanden bei uns drei Uraufführungen von Neukompositionen geistlicher Musik statt.


Singt Gott zu, musiziert seinem Namen! Macht Bahn dem, der einher fährt durch die Wüsten.

Aus Psalm 68, 5

Chor an Liebfrauen
Der Chor an Liebfrauen zeichnet sich durch ein vielfältiges Repertoire aus. Es beinhaltet grosse Werke der Chorliteratur, aber auch weniger bekannten Trouvaillen. Das Spektrum reicht von mittelalterlicher Einstimmigkeit über barocke Festmessen und romantische Chormotetten bis zu komplexen Werken der Moderne. Die Laien-Sängerinnen und Sänger haben die Möglichkeit, bei einer ausgebildeten Gesangspädagogin Unterricht in Stimmbildung zu besuchen. Der Probebetrieb steht unter der professionellen Leitung eines renommierten Dirigenten, unterstützt durch den Hauptorganisten als Korrepetitor.

Das professionelle Vokalensemble an Liebfrauen ergänzt das Programm des Laienchors auf höchstem Niveau. In Besetzungen vom Soloquartett bis zum 24-köpfigen Kammerchor trägt es anspruchsvolle Literatur von der Renaissance bis zur Moderne vor. Gelegentlich tritt das Profi-Ensemble als Favoritchor zum Chor an Liebfrauen hinzu. Die Choralschola an Liebfrauen fokussiert sich in kleinem Ensemble auf gregorianische Choräle und gestaltet oft die fixen Messeteile (Ordinarium) im Wechsel mit der Gemeinde. Als eigentliche Spezialität versucht die Schola die rhythmisierte Choralpraxis des 17./18. Jahrhunderts wieder aufleben zu lassen.

Aus dem Reihen der leidenschaftlichen Sängerinnen und Sänger haben sich auch besondere Kombinationen entwickelt. Als Singkreis an Liebfrauen zum Beispiel vereinen sich sporadisch ambitioniertere Sängerinnen und Sänger des Chores mit Mitgliedern des Vokalensembles zur Kammerchorgrösse für gemeinsame Projekte. Ein- bis dreimal jährlich führen Sängerinnen des Chores an Liebfrauen ausgesuchte Werke der Frauenchorliteratur in Festmessen auf. Alle diese Gesangsformationen werden mehrmals jährlich vom professionellen Instrumentalensemble an Liebfrauen begleitet, welches auf authentischen Instrumenten der jeweiligen Epoche spielt.

Unsere Orgeln

Drei Königinnen – drei Persönlichkeiten

Hauptorgel

Die renommierte Firma Orgelbau Kuhn AG erstellte 1983 die grosse Orgel auf der Empore in der Liebfrauenkirche nach einem Konzept von Josef Bucher. Das Instrument ist klassisch in Hauptwerk, Positiv, Schwellwerk und Pedalwerk aufgebaut und verfügt demnach über 3 Manuale, Pedal und 51 Register. Das Windladenprinzip ist eine Schleiflade. Die Spieltraktur ist rein mechanisch, die Registertraktur elektrisch. Bereits 1983 wurde eine kleine elektronische Setzeranlage mit 10 Kombinationen eingebaut. 2002 wurde sie durch eine modernere mit insgesamt 2000 Kombinationen ersetzt. Das farbige klangliche Konzept ist so gehalten, dass in etwa die gesamte Orgelliteratur gültig dargestellt werden kann. Für die Zeit (1983) bemerkenswert ist der reichhaltige Fundus an Grundstimmen.

Chororgel

Das kleine einmanualige Instrument aus der Werkstatt von Louis Debierre aus Nantes (F) wurde 1898 gebaut und konnte 1999 von der Kirchgemeinde Liebfrauen dank eines privaten Spenders gekauft werden. Die originale Bezeichnung für die Orgel lautet: «Orgue portatif à tuyaux polyphones», also etwa: tragbare Orgel mit polyphonen Pfeifen. Tragbar ist sie nicht, aber immerhin beschränkt fahrbar. Interessanter sind die polyphonen Pfeifen. Debierre entwickelte einen bemerkenswert gut funktionierenden Klappenmechanismus, der vom Orgelwind gesteuert wird und der es ermöglicht, mit einer Pfeife drei Töne im Halbtonabstand zu produzieren. Der Nutzen ist klar: für die tiefsten 6 Töne braucht es nur zwei Pfeifen, was einer enormen Platzeinsparung entspricht. Ursprünglich war die Windanlage so konzipiert, dass der Spieler den Wind mittels Fusspedalen (ähnlich dem Harmonium) selbst produzierte. Diese Anlage wurde bei der Restauration nicht rekonstruiert. Heute versorgt ein elektrischer Motor das Instrument mit Wind. Das Windladenprinzip ist eine Schleiflade, wobei Bass und Diskant getrennt sind. Das ermöglicht mit dem kleinen Registerfundus von 3 ganzen und 4 halben Registern eine ausserordentlich vielfältige klangliche Farbigkeit. Beim klanglichen Konzept fällt sofort die besondere Weichheit und Wärme des Klanges auf, in die sich sogar die nach einem Schwesterinstrument rekonstruierte Trompette bestens einfügt.

Orgel in der Krypta

Das Instrument wurde 1995 von der Firma Kreisz (D) als Hausorgel erbaut und vor der Aufstellung in der Krypta 2018 von der Firma Peter Meier Orgelbau, Rheinfelden, sorgfältig restauriert. Es konnte im Schwellwerk zusätzlich ein neues Zungenregister (Krummhorn 8‘) eingebaut werden. Die Aufstellung und Intonation des Instruments am neuen Standort besorgte Peter Meier. Das Instrument verfügt über drei Manuale und Pedal, wovon das erste Manual als Koppelmanual konzipiert ist und also über keine eigenen Register verfügt. Das Windladenkonzept ist eine Schleiflade. Im Hauptwerk stehen drei Register, im Schwellwerk vier. Im Pedal sind ausschliesslich Transmissionen aus dem Hauptwerk.

Herausragendes Repertoire

Aufgeführte vokale Kirchenmusik in der Liebfrauenkirche Zürich seit 2011

  • František Xaver Brixi (1732-1771) Missa aulica C-Dur
  • Leo Delibes (1836-1891) Messe Brève
  • Luigi Gatti (1740-1817) Schöpfungsmesse (um 1803-05)
  • Giacomo Puccini (1858-1924): Messa di Gloria
  • Stefan Werren (*1958) Messe (Auftragskomposition Chor Liebfrauen zum 10-jährigen Chorjubiläum 2019)
  • Jehan Alain (1911-1940) «messe de requiem»
  • Johann Georg Albrechtsberger (1736-1809): Missa in D
  • Anonymus: «Glashütter Passion»
  • Johann Sebastian Bach (1685-1750) Passionschoräle
  • Lajos Bardos (1899-1986) Missa Tertia
  • Orindio Bartolini (1585-1640) Messa a quinque
  • William Byrd (1543-1623) Mass for three voices
  • Hildegard von Bingen (1098-1179) Marianische Gesänge
  • Benjamin Britten (1913-1976) Missa Brevis D-Dur op. 63
  • Anton Bruckner (1824-1896) Messe ohne Gloria Motetten
  • Friedrich Nicolaus Bruhns (1637-1718) Markuspassion
  • Antonio Caldara (1670-1736) Missa G-Dur
  • André Campra (1660-1744): Missa «Ad majorem Dei gloriam»
  • Giovanni Battista Casali (1715-1792) Missa Concertata
  • Consequatur laudantium ut delectus molestiae tenetur tempora.Teodoro Casati (1625-1688): Missa concertata a 4 voci
  • Cécile Chaminade (1857-1944) Messe pour deux voix égales
  • Marc Antoine Charpentier (1643-1704) In nativitatem Domini canticum H. 416 Messe de Minuit H. 9, Messe du Port royal H. 5
  • Bartolomeo Cordans (1700-1757) Messe zu zwei Stimmen
  • Michel Corrette (1707-1795): Messe solemnel majeur
  • Laudario di Cortona (2. Hälfte 13.Jh.) Marianische Gesänge
  • Hugo Distler (1901-1942) Adventsmotetten
  • Théodor Dubois (1837-1924) Messe Breve F-Dur
  • Henri Du Mont (1610-1684): Messe du second ton en plein-chant
  • Maurice Duruflé (1902-1986): Requiem
  • Antonin Dvorak (1841-1904) Messe D-Dur op. 86
  • George Dyson (1883-1964) Magnificat c-Moll
  • Petr Eben (1929-2007) Missa adventus et quadragesimae (1952)
  • Gabriel Fauré (1845-1924) Messe Basse
  • Requiem d-Moll op. 48 (Urfassung von 1888)
  • César Franck (1822-1890): Psaume 150
  • A. Freddi (um 1594-1634): Missa a 5 voci
  • Pierre Funck (*1963) Missa Bitonalis (UA 2014)
  • Johann Josef Fux (1660-1741) Missa C-Dur
  • Joseph Garovi (1908-1985) Missa Festiva in honorem S. Nicolai de Flüe
  • Quirino Gasparini (1721-1778) Adoramus te, Christe
  • Claude Goudimel (1510-1572) u.a. Genfer Psalmen
  • Charles Gounod (1818-1893) Messe Solenelle en l’honneur de Sainte-Cécile Te Deum
  • Messe brève Nr. 4 C-Dur
  • Georg Friedrich Händel (1685-1759) The Messiah
  • Joseph Haydn (1732-1809) Nelsonmesse
  • Kleine Orgelsolo-Messe "St. Johannis de Deo" Theresienmesse
  • Michael Haydn (1737-1806) Missa à tre voci
  • Missa tempore quadragesimae
  • Heinrich von Herzogenberg (1843-1900) Motetten aus den «Liturgischen Gesängen»
  • Gottfried August Homilius (1714-1785) Siehe, das ist Gottes Lamm
  • Marc’Antonio Ingegneri (1535-1592) O bone Jesu
  • John Ireland (1879-1962): Te Deum
  • Johann Caspar Kerll (1627-1693): Missa «sine quare non»
  • Burkhard Kinzler (*1963) Oekumenische Gottesdienstmusik "Ad Vitam" (UA 2011)
  • Zoltan Kodaly (1882-1967) Veni Immanuel
  • Rupert Ignaz Mayr (1646-1712) Marienvesper
  • Claudio Monteverdi (1567-1643) Messe F-Dur
  • Missa da cappella (posthum 1650)
  • Vesper aus "Selva morale e spirituale"
  • Missa «In illo tempore» à 6 (1610)
  • Leopold Mozart (1719-1787) Missa Brevis C-Dur (eh. KV 115)
  • Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) Ave verum corpus KV 618, Missa Brevis D-Dur, Krönungsmesse C-Dur KV 317, Orgelsolo-Messe C-Dur KV 259, Vesperae solennes de Confessore KV 339
  • Heinrich Fidelis Müller (1837-1905) Weihnachtsoratorium op. 5 (1879)
  • Giovanni Pierluigi da Palestrina (1520-1594): Missa Papae Marcelli
  • Giuseppe Ottavio Pitoni (1657-1743) Nunc dimittis
  • Michael Praetorius (1571-1621) Musik zur Weihnachtsmesse
  • Camille Saint-Saëns (1835-1921) Ave verum, Motetten, Oratorio de Noël
  • Domenico Scarlatti (1685-1757): «Missa la stella»
  • Stabat Mater à 10
  • Franz Schubert (1797-1828) Messe G-Dur (Urfassung Kloster Neuburg)
  • Robert Schumann (1810-1856): Missa Sacra
  • Heinrich Schütz (1585-1672): Johannes-Passion «Musicalische Exequien»
  • Valentin Rathgeber (1682-1750) Missa Sanctorum Apostolorum
  • Josef Gabriel Rheinberger (1839-1901) Messe C-Dur op. 169, «Cantus Missae» op. 109, Missa Puerorum, Requiem d-Moll op. 194, Stabat mater op. 138
  • Georg Philipp Telemann (1681-1767) "Die Donnerode" TWV 6:3
  • Lodovico da Viadana (1560 1627) Missa "L'hora passa"
  • Tomás Luis de Victoria (c. 1548-1611): Missa «Simile est regnum coelorum»
  • Louis Vierne (1870-1937) Messe Solennelle für Chor und zwei Orgeln Tantum ergo
  • Voluptas maxime aut qui possimus.Jan Dismas Zelenka (1679-1745) Missa Paschalis D-Dur ZWV 7 (Prager Fassung)

Videos und Hörproben

Hier stehen Ihnen Videos und Audio-Hörproben der Kirchenmusik zur Verfügung.

Johann Joseph Fux (ca.1660-1741) – Missa in C

Chor, Choralschola und Instrumentalensemble an Liebfrauen
Bernhard Pfammatter (Leitung) – Livemitschnitt vom 7. November 2015

Josef Gabriel Rheinberger (1839-1901): Sanctus aus Missa in C, op. 169

Chor und Instrumentalensemble an Liebfrauen - Liveaufnahme

Josef Gabriel Rheinberger (1839-1901): Agnus Dei aus Missa in C, op. 169

Chor und Instrumentalensemble an Liebfrauen - Liveaufnahme

Josef Garovi (1908-1985): Kyrie aus Missa festiva

Liveaufnahme

Camille Saint-Saëns (1835-1921): Ave verum, Motette

Chor an Liebfrauen - Liveaufnahme

Louis Vierne (1870-1937): Kyrie aus Messe Solennelle

Chor an Liebfrauen - Liveaufnahme

Dieterich Buxtehude (1637-1707): Magnificat primi toni

Gregor Ehrsam, Orgel - Liveaufnahme

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